Ergebnis des Deep Dive der AG Bildung & Lernen

Ergebnis des Deep Dive der AG Bildung & Lernen

Bei der Abschlussveranstaltung der #KOKI-Initiative am 16. März 2021 hatten wir in unserem Deep Dive der AG Bildung & Lernen unsere Ergebnisse kurz in einer Präsentation zusammengefasst.


Zusammenfassung

In aller Kürze ging es darum, aufzuzeigen, dass es durchaus Potenziale von KI für das Lernen gibt, sofern diese seitens der lernenden Menschen selbstbestimmt für ihre persönlichen Lernzwecke genutzt werden können – und weniger als externes Machtinstrument seitens eines herrschaftlichen Bildungsverständnisses den Menschen aufoktroyiert werden.

Take Action Event-Teilnehmer*innen!

Vor diesem Hintergrund haben wir dann in Miro kollaborativ an der Fragestellung gearbeitet, was denn sinnvolle kommunale Maßnahmen wären, um vom alten (top-down) Bildungsverständnis zu modernen (bottom-up) vernetzten Lernregionen zu gelangen. Dabei sind viele Ideen und Ansätze zusammengetragen worden, denen ein mittlerer bis hoher Einfluss sowie Transformationsgrad zugesprochen wurde.

KI in der kommunalen Bildung (Miro 1)

KI in der kommunalen Bildung (Miro-Board1)

Take Action AG!

Um diese Sammlung zu möglichen Entwicklungslinien zusammenzuführen, wurden im Nachgang zu der Veranstaltung die Post-Its durch die AG in eine Matrix überführt, die auf der einen Seite die Aufgaben “der” Bildung abbildet (Forschung & Innovation, Wissenstransfer, Sozialer Raum, Persönlichkeitsentwicklung) und auf der anderen Seite die strukturellen Ebenen (Kommunalpolitik, Zivilgesellschaft, Institutionen, Familien) differenziert.

Aufgaben der Bildung (Miro 2)

Aufgaben der Bildung, verteilt auf die verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen (Miro-Board 2)

Folgende Entwicklungslinien konnten wir dabei identifizieren

  1. Die anwesenden Teilnehmer*innen haben viel Hoffnung in die Kraft und Potenziale neuer und moderner sozialer Räume. Hier kann informelle Bildung erfahren und zugänglich gemacht werden, ohne die zwanghaften (non-)formalen Restriktionen.
  2. Man wünscht sich mehr Vernetzung zwischen den siloartigen Bildungsinstitutionen, aber auch mit Entwicklungen der Zivilgesellschaft.
  3. In der klassischen Bildungsarbeit der Persönlichkeitsentwicklung sehen die wenigsten (noch?) ein maßgebliches, transformatives Potenzial. Gleichwohl braucht es (dringend) flankierende Maßnahmen, um die Menschen im gravierenden Wandel zu unterstützen. 
  4. Derweil legten die Beteiligten viel Wert auf die Optimierung des bestehenden institutionellen Status Quo im Wissenstransfer. Was auffällt, ist, dass weder digitale Formate noch Plattformen eine Erwähnung finden. Es wird weiterhin versucht, den aktuellen Zustand inkrementell zu verbessern. Hier ließen sich sicherlich disruptivere Ansätze andenken, die allen gleichermaßen eine Win-Win-Situation ermöglichen. So lässt sich kaum nachvollziehen, warum jede einzelne Institution ihre eigene digitale Infrastruktur aufbauen muss, statt Synergieeffekte zu nutzen. Wäre eine solche interoperable Plattform-Struktur gegeben, ließe sich darüber sehr flexibel, interaktiv und kollegial über Institutionen hinweg, ein attraktives Bildungsangebot schaffen; selbst unter den gegebenen starren Bedingungen des curricularen Zugangs.
  5. Transformative Maßnahmen auf der familiären Ebene sind fast nicht genannt worden. Dabei ist ein mediales Angebot für Eltern und Familien durchaus wünschenswert, gerade zur Unterstützung der notwendigen Betreuung in Distance Learning-Phasen. Am Beispiel einer chinesischen Region nördlich von Shenzhen hatte Anja schon einmal aufgezeigt, wie dort Eltern über das örtliche Fernsehen zu Beginn der Onlinephase systematisch beschult wurden (täglich um 20:15h), wie sie ihre Kinder am besten unterstützen (siehe: https://youtu.be/hZDo_eUwKho).
  6. Im Übergang vom alten zum neuen Bildungssystem ist bereits die Zivilgesellschaft vielfältig unterwegs, um digitale Lernangebote zu schaffen und attraktive Wissenschaftskommunikation zu betreiben, die die Lücken füllen helfen. Hier bräuchte es mehr Unterstützung seitens der kommunal-politischen Ebene, um die Lücken vollständig zu füllen.
  7. Überhaupt wurde seitens der Anwesenden der Politik eine große Verantwortung zugesprochen, sich stärker gestaltend im Sinne einer digitalen Transformation in der Bildung einzubringen. Denn letztlich geht es ja darum, den Menschen eine gute Infrastruktur bereitzustellen, damit sie verstehen, was gerade in der Welt geschieht und wie sie sich selbst aktiv mit einbringen können.

In diesem Sinne allen ein großes Dankeschön für die Mitarbeit! Hat Spass gemacht!

Arbeitsgruppe Bildung & Lernen

Dr. Alexander Bartel ist als IT-Architekt bei der T-SYSTEMS INTERNATIONAL tätig. Seine Interessen liegen im Bereich Softwarearchitektur, neue Technologien, Privacy und Gamification in Lehr-Lernkontexten. Er publizierte hierzu zahlreiche Fachartikel. 

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Franz Böhmann ist Data Analyst bei der OPITZ CONSULTING. Für den Master Ingenieur ist Data “the new Black”. Er hat die fachliche und methodische Brille über die Themen KI, Data Science und Big Data auf.

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Sabine Gessenich Sabine Gessenich setzt sich mit POTENTIALO in verschiedenen Gremien für die dringend überfälligen Veränderungen in unserem Schulsystem ein. Die Entwicklung von sozial-emotionalen Kompetenzen ist aus ihrer Sicht in Zeiten der Digitalisierung außerordentlich wichtig und deshalb die Grundlage ihrer täglichen Arbeit.

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Dr. Anja C. Wagner beschäftigt sich mit globaler Transformation im digitalen Wandel. Sie gilt als kreative Trendsetterin und bezeichnet sich selbst als Bildungsquerulantin. Mit FROLLEINFLOW bietet sie heute Studien, Vorträge, Consulting und verschiedene Online-Projekte an.

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