Wir sind einfach dankbar!

Wir sind einfach dankbar!

Liebe Herzensmenschen,

am 19. Dezember 2019 hat alles begonnen. Wir waren beflügelt von der Initiative „KI in Kommunen“ (kurz #KoKI). Aus der Laune heraus haben wir kurzer Hand vor der Auftaktveranstaltung der Initiative in Berlin den Verein Co:Lab gegründet. “Wir”, das waren: Jens Best (@JensBest) , Marc Groß (@GrossMarc), Alexander Handschuh (@AlexanderHand), Thomas Langkabel (@tlangkabel), Anika Krellmann (@KrellmannAnika), Gerald Swarat (@GeraldSwarat), Andrea Schermann und Anja C. Wagner (@acwagner). Knapp ein Jahr später sind im Co:Lab rund 120 Personen organisiert. Wir sind noch viel bunter geworden. Allein dafür sind wir dankbar.


An unserer Mission hat sich seit dem Gründungstag nichts verändert:  Zivilgesellschaftlich organisiert Menschen zusammenbringen, um mit ihnen positiv, unabhängig, mutig, ausgewogen und kreativ über gesellschaftliche Auswirkungen der Digitalisierung zu diskutieren und neue Denkmodelle für unser Leben zu entwickeln.

15. Dezember 2020. Kurz vor dem ersten Geburtstag des Co:Lab haben wir zur ersten virtuellen Mitgliederversammlung eingeladen. Wir haben mit rund 60 Teilnehmdnen über das Jahr 2020 gesprochen und über Aktivitäten im Jahr 2021 diskutiert. Wir nehmen das Ergebnis schon einmal vorweg: Wir sind happy und einfach nur dankbar über den großen Zuspruch und darüber, dass sich so viele tolle Menschen so intensiv in den Verein einbringen

Seit der Gründung ist einiges passiert. Ein turbulentes Jahr liegt hinter. Das lag nicht nur an Corona, aber die Pandemie hat auch bei uns einiges über den Haufen geworfen. Vieles musste anders laufen, als wir uns das vorgestellt haben. Virtuell konnten wir vieles kompensieren. Aber uns fehlt dennoch die physische Diskussion. Das wird hoffentlich in 2021 ein wenig besser.

Nachfolgend findet ihr eine kurze Übersicht, was seit der Gründung alles passiert ist:

1. Wir haben die Initiative #KoKI im Rahmen einer großen Auftaktveranstaltung in Berlin angestoßen. Darauf lag auch in 2020 unser Fokus. Mittlerweile sind wir auf einem guten Weg und werden die Initiative Januar/Februar 2021 beenden. Die redaktionellen Arbeiten laufen auf Hochtouren. Ein kleiner Appetizer zum Thema Bildung haben wir bereits in unserem Blog veröffentlicht. Ein großer Dank an alle für ihr beispielhaftes ehrenamtliche Engagement im Rahmen der Initiative.

2. Wir haben den Lenkungskreis und den Beirat des Co:Lab zusammengestellt. Beide Gremien unterstützen uns bei der strategischen Ausrichtung mit ihren unterschiedlichen Hintergründen bei der Ausrichtung des Vereins und bei den Initiativen. Lenkungskreis und Beirat stellen wir in Kürze noch einmal gesondert vor.

3. Wir haben den Verein ins Vereinsregister eintragen lassen. Das hat durch Corona leider etwas länger gedauert als geplant. Aber jetzt ist es vollbracht. Jetzt warten wir nur noch auf die Bestätigung der Gemeinnützigkeit.

4. Wir haben unseren Internetauftritt komplett überarbeitet. In diesem Rahmen haben wir auch noch einmal die Vereinsbeschreibung konkretisiert. Wir leben das permanente Beta und werden an der Homepage weiter arbeiten. Unser Lenkungskreismitglied Joana Breidenbach bring den Zweck des Vereins wunderbar auf den Punkt. Schaut einfach selbst: https://colab-digital.de/wp-content/uploads/2020/12/Joana_Breidenbach_Statement_logo.mp4

5. Presse-Clippings hatten wir z.B. in der innovativen Verwaltung, im Tagesspiegel, im Online-Magazin von VDZ.org – Verwaltung der Zukunf und im Magazin der Denkfabrik.

6. Wir haben zu einer Blogparade „Digitalisierung und Gesellschaft. Was kommt nach Corona?“ aufgerufen. Zahlreiche Beiträge haben uns erreicht und wurden in unserem Blog veröffentlicht.

7. Wir sind auf Social Media aktiv. Twitter, Facebook und LinkedIn sind aktuell unsere Kanäle. Nach der Mitgliederversammlung haben wir auf Twitter 100 Follower hinzugewonnen. Folgt uns gerne! Auf Twitter gibt es sogar eine Twitter-Liste „Co:Lab-Power“. Darin findet ihr alle Co:Lab-Mitglieder die einen Twitter-Account haben.

8. Panel-Diskussionen und Vorträge. Auch diese hatten wir auf der Agenda. Beispielhaft sei hier der Auftritt von Anika Krellmann im Rahmen des KI-Kongresses der EAF Berlin zum Thema „Frauen und künstliche Intelligenz genannt“.

9. Co:Lab-Support. Ehrenamtliches Engagement kostet Zeit. Wir freuen uns sehr, dass uns Capgemini mit einer studentischen Werkstudentin bei der Vereinsarbeit unterstützt und wir Vivian Müller (@vvmllr) willkommen heißen dürfen.

In 2021 werden wir bestehende Aktivitäten weiter ausbauen. Dazu gehört z.B. unsere Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Aber auch die Kommunikation mit unseren Mitgliedern und im Rahmen von Initiativen werden wir weiter verbessern. Wir bringen aber auch weitere Formate an den Start. Im Januar starten wir mit einer neuen Blogparade „Starke Gedanken und Herzensthemen“. Hier kommen unsere Mitglieder mit ihren Herzensthemen zu Wort. Diese werden – wenn es passt – in den Kontext des Themas Nachhaltigkeit gesetzt. Denn „Nachhaltigkeit gesellschaftlich diskutieren und gestalten“ ist nach #KoKI unsere nächste Initiative. Um dieses breite Thema mit Leben zu füllen, laden wir Anfang des Jahres 2021 zu einem virtuellen Barcamp ein. Es wird aber noch weitere neue Formate geben. Beispiel starten wir in 2021 mit unserem Podcast „Knackig Digital“. Lasst euch überraschen.

Jetzt sagen wir noch einmal Danke! und wünschen euch und euren Lieben eine wunderbare Weihnachtszeit und alles Gute für das Jahr 2021! Und denkt daran: Haltet Abstand und bleibt gesund!

Herzliche Grüße

Anika, Gerald, Marc und Alexander

PS: Wer Lust hat die Vereinsarbeit  des Co:Labs und die Initiativen finanziell mit einer Spende zu unterstützen, kann dies einfach und bequem über folgenden Link tun: https://colab-digital.de/spenden/

 

Was haben automatisierte Prozesse mit Geschlechtergerechtigkeit zu tun?

Was haben automatisierte Prozesse mit Geschlechtergerechtigkeit zu tun?

Daten sind das Futter der Digitalisierung. Wer Daten hat, hat Macht. Entscheidungsmacht, Prozesse zu gestalten, Strukturen zu verändern oder Systeme zu implementieren. Die interessanten Fragen sind also, wer hat diese Macht inne, aus welcher Perspektive und in wessen Interesse wird entschieden? Fragestellung, die all jenen, die sich mit Geschlechtergerechtigkeit oder Vielfaltsperspektiven befassen, nicht neu sind. Zeit also mit jenen zu sprechen, die Chancengerechtigkeit und Digitales zusammendenken. 

Drei Gründe: Implicit Bias & Künstliche Intelligenz

Die Beispiele dafür, dass automatisierte Prozesse verzerrte Entscheidungsgrundlagen produzieren, sind zahlreich: Vom rassistischen Seifenspender zur Recruitingsoftware, die weibliche Bewerberinnen aussortiert. Woran liegt das? Sind die Entwickler:innen sexistische Rassist:innen? Wohl kaum. Vielmehr lassen sich mindestens an drei Stellen des KI-basierten Innovationsprozesses implizite Wahrnehmungsverzerrungen festmachen:

1) Trainingsdaten basieren auf vergangenen oder aktuellen Zusammensetzungen z.B. von Entscheidungsträger:innen in Unternehmen. Hier wissen wir, dass in vielen Branchen der Anteil männlicher Führungskräfte größer ist als der weiblicher. Trainingsdaten, die eine geschlechterungerechte Wirklichkeit abbilden, werden demnach lernen, dass Frauen keine geeigneten Führungskräfte sind.

2) Der Frauenanteil in der IT-Branche beträgt 17 Prozent und nur 12 Prozent der KI-Forschung wird von weiblichen Wissenschaftlerinnen betrieben. Das gibt Anzeichen darauf, dass die Perspektive derer, die am Design-Prozess eines automatisierten Entscheidungsprozesses häufig eine männliche ist.

3) Die Frage des Einsatzes von KI-basierten Systemen bzw. die Entscheidung darüber, wie die Umsetzung erfolgt, kann auch eine verzerrte Geschlechterperspektive beinhalten. Use-Cases werden von Entscheider:innen definiert – und die sind sowohl in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik vor allem männlich. 

Online-Event: Geschlechterperspektive und Digitales

Technologische Entwicklungen und gesellschaftliche Realitäten hängen also zusammen – und das nicht erst seit wir über Digitalisierung oder Künstliche Intelligenz sprechen. Beim Online-Event „Frauen* und Künstliche Intelligenz – Geschlechterpolitische Veränderungen durch neue Technologien“ sind verschiedene Speakerinnen der Frage nachgegangen, welche Chancen die Thematik birgt. Neben einer Keynote zur notwendigen Entmystifizierung von Künstlicher Intelligenz und einer Einladung, gesellschaftliche Diskurse interdisziplinär dazu mitzugestalten, ging es themenbezogen weiter. In zwei Panels mit Expertinnen ging es um Unternehmen und Arbeit sowie Zivilgesellschaft und Politik. Im ersten Panel konnten wir zu Arbeitsbedingungen in Zeiten der Digitalisierung sprechen und dem Potenzial von automatisierten Anwendungen für Weiterbildungen und Qualifikation. Im zweiten Gespräch ging es vor allem darum, wie Prozesse gestaltet werden müssen, um demokratischen Kriterien zu entsprechen. Schlüsselbegriffe des Events waren themenübergreifend: Transparenz, Mitgestalten, Dialog und Perspektivenvielfalt. Im Mai 2021 ist eine Folgeveranstaltung geplant.

 To be continued: Sichtbarkeit und Mitgestalten

Neben publikumswirksamen Austausch und schillernden Begriffen, ist es, so meine Überzeugung, von zentraler Bedeutung, all jene, die sich seit Jahrzehnten für Fragen der Gleichstellung und Chancengerechtigkeit einsetzen, die Ries:innen auf deren Schultern auch ich stehen darf, zu ermutigen, ihre Expertise und Fragen gesellschaftlicher (Entscheidungs-)Machtungleichverhältnisse auch in vermeintlich technische Diskurse einzubringen. Ich bin davon überzeugt, dass Macht, Design und soziale Gerechtigkeit dynamisch miteinander verwoben sind und dass Gesellschaft und Technik immer zusammengedacht werden müssen. Fragestellungen, die nicht nur unsere gemeinsame Zukunft, sondern vor allen Dingen auch unsere gemeinsame Gegenwart betreffen, sollten nicht nur technische, sondern vor allem gesellschaftliche und gemeinwohlorientierte Antworten bekommen. Es geht nicht um Science Fiction oder blaue Roboter-Magie, sondern darum, wie wir unser Zusammenleben gestalten wollen. Dafür brauchen wir nicht nur Antworten aus der IT-Abteilung, sondern solche, die sich aus gesellschaftlichen Debatten und einem gemeinsamen Werteverständnis ableiten. Dann werden auch die großartigen Chancen, die interdisziplinäre Expertise und demokratische Mitgestaltungsmöglichkeiten sichtbar(er).

Autorin: Hanna Völkle

Hanna Völkle ist Sozialwissenschaftlerin und arbeitet für die EAF Berlin zu den Themen Vielfalt, Digitalisierung und Organisationsentwicklung. Ihre Arbeitgeberin setzt sich als gemeinnützige Organisation seit knapp 25 Jahren für Chancengerechtigkeit in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik ein. Für KoKI hat sie in der Arbeitsgruppe „Ethik & Recht“ eingebracht.

Hanna auf Twitter: @HannaVoelkle

Blogparade

CoLab-Blogparade: Digitalisierung und Gesellschaft- was kommt nach Corona?

Call for Papers: Das CoLab ist ein Multistakeholder-Thinktank für Gesellschaft und Digitalisierung und damit genau der richtige Ort, um eine Debatte anzustoßen, wie wir nach der Pandemie weitermachen. Wir möchten unsere Mitglieder und auch alle anderen aufrufen, Beiträge hier zu veröffentlichen und zu diskutieren!

Gerald Swarat

Warum müssen wir uns gerade jetzt Gedanken über die Zukunft machen?

Jeder kann es spüren: Die Covid-19-Krise katapultiert Wirtschaft und Arbeitswelt mit großer Kraft in das digitale Zeitalter. In diesem stand Deutschland bislang allerhöchstens mit einem Bein. Das ist mitnichten eine deutsche Besonderheit, denn auch ein Blick zu den Nachbarländern zeigt eine große Ungleichheit, wenn es darum geht, wie technologische Veränderungen ankommen. Gleichzeitig ist auch die EU in der Krise. Nicht nur wegen Orban, sondern auch aufgrund der vielfachen Rückbesinnung auf Grenzen, Nationalstaat und dem Bedürfnis nach starker politischer Führung in vertrauten Räumen. Das beinhaltet auch die steigende Bereitschaft in weiten Teilen der EU-Bevölkerung, technisch kontrolliertem Zusammenlebens bereitwilliger gegenüberzustehen und Einschränkungen bürgerlicher Freiheiten in Kauf zu nehmen. Vieles bislang Undenkbare ist mittlerweile um,- oder durchgesetzt.

Plötzlich muss die Arbeit in den Projekten, Unternehmen und Behörden durch verteilte digitale Teams erfolgen und alle ringen nach den richtigen Werkzeugen. Dachten wir seit Jahren, wir hätten nicht die richtigen Argumente oder Tools, lag es doch einfach nur am fehlenden Druck auf die conditio humana, die Veränderungen zumeist a priori ablehnt. Der Soziologe Thomas Druyen charakterisiert die Deutschen [sic] als „Weltmeister in der Resilienz“. Niemand kann besser Krisen bewältigen, aber „wir sind nicht veränderungsbereit. Wir sind stattdessen Reaktionsweltmeister, aber wir sind völlig leidenschaftslos, wenn es um Prävention geht, um Antizipation“[1].  Diese menschlich verständliche Schwerfälligkeit, die sich aus der fehlenden Notwendigkeit nährt („uns geht es doch gut“) hat schon seit langem dazu geführt, dass Deutschland vielen technologischen Entwicklungen hinterherläuft, positive Narrative fehlen und Begriffe wie die „German Angst“ entstehen.

Auch die zwischenmenschlichen Beziehungen unterliegen einem Stresstest. Ertappt ihr euch auch dabei, bei Filmen die Luft anzuhalten, wenn Leute sich umarmen?  Was passiert, wenn die Kontaktsperren weiter verlängert werden und erste Insolvenzen und Kündigungswellen folgen? Selbst die gesunden Menschen spüren sich wieder schmerzhaft als soziales Wesen, ganz abgesehen von den SeniorInnen und Kranken, die neben den altersbedingten Einschränkungen nun auch häufig in Isolation einer ungewissen und einsamen Zukunft harren. Familien mit Kindern spüren die Pandemie im Home-Office anders als alleinstehende StudentInnen. Fehlen dort die Partys und geselligen Abende mit FreundInnen, fällt hier der Abschied aus der Kita oder die Einschulung, Abitur und Klassenreisen aus. Ein horrender Anstieg von familiärer Gewalt und Missbrauch von Frauen und Kindern werden bereits allerorten erwartet und zugleich war es nie so schwer, Hilfe zu rufen oder die Opfer zu entdecken.

Schwer absehbar ist, was die tatsächlichen gesellschaftlichen Effekte sein werden. Gerade laufen noch positive wie negative Entwicklungen parallel. Mut macht es aber, dass sich immer mehr Kreativität und Solidarität entwickeln und immer mehr digitalgestützte Initiativen erwachsen dieser neuen Achtsamkeit und sorgender Unterstützung für Risikogruppen.

Wir müssen unbedingt Antworten auf aktuelle Fragen finden, die die Covid-19-Krise mit Nachdruck verdeutlicht: Wie gehen wir in einer zunehmend digitalisierten Welt mit dem Bedürfnis nach physischer Nähe um? Was macht auf Dauer Angst und Einsamkeit (auch nach der Kontaktsperre) insbesondere mit den sog. Risikogruppen und was können wir dagegen tun als Kommunen oder Stadtgesellschaft? Was ist öffentlicher Raum in der virtuellen Welt? Wie gestaltet ihn die Kommunen als Begegnungs- und Lernort? Wie schützen wir ihn? Was bedeutet es, wenn Gemeinschaft und Zugehörigkeit virtuell erzeugt wird oder werden muss?

Die Befürchtungen wachsen! Ihnen ist mit großer Aufmerksamkeit zu begegnen. Die Menschen müssen sich ernst genommen und angehört fühlen sowie Vertrauen in die Lösungskompetenz ihrer politischen und verwaltungstechnischen Handlungsträger behalten. Gleichzeitig ist es wichtig, auch die politischen Reaktionen zu hinterfragen, wie es beispielsweise Ann Cathrin Riedel mit der Corona-App in ihrem empfehlenswerten Newsletter macht.[2]

Auch, wenn wir dazu bislang keine abschließenden Antworten hatten, werden wir nun einige finden müssen. Außerdem haben wir mit der Digitalisierung mächtige Werkzeuge und soziale Austauschformate erhalten, zugewandte, positive und individuell zugeschnittene Entwicklungspfade für alle Interessierten anzubieten, um die Menschen dann im Sinne von Humboldt in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu fördern und so widerstandsfähiger gegenüber vielen Krisen und Schicksalen zu machen.

Was habt ihr für Fragen oder Antworten an die Zukunft? Der vorliegende Text und alle folgenden sind als Einladung zur Debatte gedacht. Die Fäden dürfen gern aufgenommen und versponnen werden

 

[1] https://www.zeit.de/2018/15/soziologie-veraenderungen-deutsche-thomas-druyen-interview

[2] https://medium.com/@anncathrin87/meine-kritik-an-corona-apps-abseits-von-datenschutz-und-it-sicherheit-issue-52-ed8a9f448de1

 

Verschiebung unseres virtuellen Workshops am 24. März

Verschiebung unseres virtuellen Workshops am 24. März

Liebe Kokis,

in Zeiten von Corona wirkt es, als halte die Welt einen Moment lang den Atem an: Die Straßen sind leerer als sonst, Spielplätze gesperrt, unser öffentliches Leben pausiert, soziale Kontakte müssen wir stark einschränken oder ganz vermeiden.

Die virtuelle Welt hingegen pulsiert: Immer mehr Meetings finden per Videokonferenz online statt und wir finden neue Wege, um uns zu “sehen” und auszutauschen. Wir hatten gehofft, diesen Weg auch für unseren Workshop am 24. März zu finden und geplant, virtuell mit Euch in die Diskussion und vor allem ins konkrete Tun zu kommen.

Die Beteiligung kommunaler Akteure liegt uns in dieser Initiative “Künstliche Intelligenz in Kommunen” ganz besonders am Herzen. Wir stellen fest, dass viele unserer kommunalen Begleiter*innen und Impulsgeber*innen aktuell fest in das Krisenmanagement ihrer Verwaltungen eingebunden sind. Kommunen sind gefordert, die wichtigsten Strukturen aufrecht zu erhalten und Krisenstäbe tagen daher jeden Tag, teils bis abends spät. Auch die IT hat dabei eine Schlüsselfunktion: Viele Prozesse müssen nun digital laufen, Home Office muss vielen Mitarbeitenden ermöglicht werden etc. Dieser Arbeit gebührt unser aller Dank.

Daher haben wir uns entschieden, unseren virtuellen Workshop am 24. März abzusagen. Wir versprechen Euch, dass wir mit einem neuen Termin auf Euch zukommen, sobald die aktuelle Situation es zulässt. Bis dahin werden wir in die unterschiedlichen Channels ausschwärmen und unterstützen Euch gern bei der weiteren Arbeit. U.a. erstellen wir ein Dokument, in dem unser Umgang mit dem Begriff “KI”, Adressat und Spirit der Publikation, die Struktur und unsere Abgrenzung zu anderen Initiativen hervorgehen. Außerdem planen wir eine kurze Befragung an Kommunen, um weiteren praktischen Input zu erhalten. Auch hierzu bitten wir Euch dann nochmal um Euer Feedback.

Bleibt gesund!

Corona als Chance

Corona als Chance

Wir haben heute unsere Face-to-Face-Konferenz der Initiative „KI in Kommunen“ #KoKI am 24. März abgesagt. Der Grund: #Corona.

Wir vom Colab_digital sind uns einig, dass die Risiken zu hoch sind, alle leiblich an Bord zu holen angesichts eines bundesweit arbeitenden Netzwerkes: Viele unserer ExpertInnen und Aktiven müssten quer durchs ganze Land anreisen. Das wollen wir vermeiden! Mit unserer Absage zeigen wir uns stattdessen solidarisch mit den möglicherweise von Corona besonders bedrohten Personengruppen, die wir alle in unsere Familien haben.

ABER! Dadurch verschwindet keineswegs die Tatsache, dass wir viel zu tun haben in unserem Format. Wir werden uns noch ein Format überlegen, wie wir einen dreistündigen Sprint hinlegen, der eine Mischung aus Plenum, Arbeitsgruppen und Textarbeit ist. Tipps und Erfahrungen unbedingt willkommen!

Und damit sind wir beim Punkt: #Corona ist auf verstörende Weise auch eine Chance für Deutschland geworden!

Es ist eigentlich erschreckend: Ein Virus zwingt uns im Jahr 2020, durch und durch digital zu denken und wir dachten die ganze Zeit, wir hätte noch nicht die richtigen Argumente oder die falschen Anwendungen 😉

Überall werden zurzeit händeringend Tools gesucht, die virtuelles Arbeiten möglich machen- ohne, dass jemand dafür die Stiefel schnüren muss. Sogar von virtuellen Messen auf eigens entwickelten Plattformen ist die Rede und rückt Visionen ins Machbare. Selbst Behörden und Verwaltungen schalten schnell und kreativ um – sie suchen und testen derzeit die digitale Verständigung, um auch staatliches Handeln im neuen Denkmodus fortzusetzen.

Digitales neues Arbeiten tritt damit aus seinem Nerd-Nischen-Dasein heraus – in einer sichtbaren Form, wie wir das lange nicht für möglich gehalten haben.

Diese Kreativität in der Umsetzung zeigt, wie viel Luft für Entwicklungen und neue Formen der Zusammenarbeit da noch nach oben ist. Wir stehen an einer Wegkreuzung, die Veränderung in künftiger Zusammenarbeit breitflächig möglich macht. Weil viele Menschen nun mit den Vorzügen – aber sicher auch noch mit einigen Hindernissen – konfrontiert werden.
Aber auch sehen: es gelingt.

Wir vom Colab_digital sehen daher auch die Chance, die in diesen hektischen Tagen steckt. Wir nutzen sie.

Bleibt gesund und passt auf Eure Kranken und Großeltern auf!