Doppelte Transformation zur Nachhaltigkeit Eine Annäherung an Zukunftsperspektiven

Doppelte Transformation zur Nachhaltigkeit Eine Annäherung an Zukunftsperspektiven

 

Die Publikation “Doppelte Transformation” unserer Initiative Nachhaltig Digital | Digital Nachhaltig ist raus! Klicke hier zum Download.

Kernaussagen im Überblick

Die Doppelte Transformation findet bereits heute (in Ansätzen) statt, und sie ist stark mit betrieblichem Wandel verwoben. Was das Konzept jedoch genau meint oder meinen sollte, ist bisher weder verbindlich definiert noch breit bekannt. Die Arbeitsgruppe versteht die Doppelte Transformation als einen weitreichenden Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft, in dem Digitalisierung als Mittel zum Zweck dient, um eine umfassende Ausrichtung aller Lebensbereiche am Ziel der Nachhaltigkeit zu ermöglichen. Betrieblicher Wandel ist Teil dieser gesamtgesellschaftlichen Transformation.

Dass es einen Zusammenhang zwischen Digitalisierung und Nachhaltigkeit im Sinne einer Doppelten Transformation gibt und hier auch der betriebliche Wandel eine Rolle spielt, ist für die interviewten Expert*innen klar. Mehrheitlich herrscht die Einschätzung vor, dass Digitalisierung ein Ermöglicher und Beschleuniger der Nachhaltigkeit sein kann (aber in keinem Fall automatisch immer ist), und zwar nicht nur betrieblich, sondern gesamtgesellschaftlich. Digitalisierung sollte in diesem Verständnis kein Selbstzweck sein, sondern wird betrachtet als ein Mittel zum Zweck: Um Nachhaltigkeitsziele rascher und besser erreichen zu können.

Es braucht (möglichst rasch) einen Schulterschluss von Digitalisierungs- und Nachhaltigkeits-Projekten, besonders auf betrieblicher Ebene. Der betriebliche Wandel kann dabei als Ausgangsbasis und wesentlicher Hebel der doppelten Transformation dienen.

Versteht man Digitalisierung als Mittel zum Zweck, um schneller und besser Nachhaltigkeits-Ziele zu erreichen, stellt sich die Frage: Wie können entsprechende Prozesse gefördert und vorangebracht werden? Hier besteht aktuell die Chance, die Erfahrungen, Tools und Erkenntnisse aus den letzten Jahren der Beschäftigung mit betrieblichem Wandel zu nutzen, um die Doppelte Transformation in Betrieben und Organisationen voran zu bringen. Denn wie digitaler betrieblicher Wandel funktioniert, ist inzwischen recht klar. Aus Sicht der Expert*innen führt er zudem meist nahezu zwangsläufig zu einer Beschäftigung mit bzw. Forderung nach einem starken Umsteuern Richtung Nachhaltigkeit. Die Prinzipien des betrieblichen Wandels können also als Ausgangsbasis für Prozesse und Initiativen dienen, die sich sowohl der Digitalisierung als auch der Nachhaltigkeit im Sinne einer
Doppelten Transformation verschreiben. In anderen Worten: Wollen sich Organisationen doppelt transformieren, kann das auf der Basis neuer partizipativer Arbeitskulturen wahrscheinlich am erfolgreichsten, sinnvollsten und tragfähigsten funktionieren. Einige Expert*innen spitzen weiter zu: Ohne einen solchen Kulturwandel wird eine Doppelte Transformation nicht gelingen. Unterstrichen wird zudem: Auch wenn der betriebliche Wandel einen wesentlichen Beitrag leisten kann, braucht es das Handeln aller Akteure, also von Unternehmen, Gesellschaft und besonders das der Politik durch entsprechende regulatorische Rahmenbedingungen.

Im Jahr 2030 muss die Umwelt (im Sinne ökologischer Aspekte der Nachhaltigkeit) Teil jedes Teams sein, und damit wird unser Arbeiten und Wirtschaften anders als heute funktionieren. Möglich ist das wohl nur in Form einer großen Metamorphose entlang der drei Sphären der Nachhaltigkeit. Eine Rolle spielen dabei alle drei grundlegenden Nachhaltigkeitsstrategien, d. h. die der Effizienz, Suffizienz und Konsistenz.

Für die Expert*innen ist eine weitreichende Doppelte Transformation unter den Vorzeichen ganzheitlich verstandener Nachhaltigkeit eindeutig das notwendige Ziel. Verstanden wird der Weg dahin als eine große Metamorphose, also als ein recht rascher, organischer Wandel grundlegender Prinzipien vieler gesellschaftlich-wirtschaftlicher Strukturen. In Szenario-Fragmenten scheint eine Skizze entsprechender möglicher Zukünfte auf – diese beschreiben entlang der drei Sphären der Nachhaltigkeit in Ansätzen, wie sich Lebenswelten verändern könnten, wie Leben und Arbeiten in ca. 10 Jahren aussehen und funktionieren würde. In den hier erarbeiteten Szenario-Fragmenten heißt das zum Beispiel: Weniger Konsum und mehr Lebensqualität auf gesellschaftlicher und individueller Ebene, mit der Umwelt als ganz selbstverständlicher und wesentlicher Teil jedes betrieblichen Teams, und mit neuen Mechanismen wirtschaftlicher Ausrichtung an besseren Lebensund Arbeitsbedingungen auch aus globaler Perspektive. Aus Sicht der Arbeitsgruppe ist ein entsprechender drastischer gesamt-gesellschaftlicher Wandel Richtung Nachhaltigkeit nicht nur wünschenswert, sondern auch dringend, und vor allem eins: zwingend notwendig.

Rückblick: Politischer Sommerempfang des Co:Lab Digital

Rückblick: Politischer Sommerempfang des Co:Lab Digital

Am 06. September fand der Politische Sommerempfang des Co:Labs in der atene Kom Akademie in Berlin statt. Mit rund 80 Teilnehmenden haben wir Aspekte unserer aktuellen Initiative „Nachhaltig Digital | Digital Nachhaltig“ diskutiert. Ein positiver Nebeneffekt: Das war eine tolle Gelegenheit die Co:Lab-Community einmal wieder “live” zu sehen, da sich die Zusammenarbeit in den letzten beiden Jahren vornehmlich auf das Virtuelle beschränkt hat.

Vielen Dank an dieser Stelle an unseren Gastgeber, Tim Brauckmüller, Geschäftsführer der atene KOM GmbH, ohne den wir diesen Abend nicht hätten durchführen können. Er hat den Abend im Stellwerk Nordbahnhof mit zum Teil sehr persönlichen Worten eröffnet. Danach setzte Saskia Esken, Bundesvorsitzende der SPD, in ihrem Grußwort den ersten politischen Impuls des Abends, in dem sie klar die Bedeutung von Vereinen wie dem Co:Lab unterstrich, um möglichst vielen Menschen eine Beteiligung an Zukunftsdebatten auf Augenhöhe auch in der digitalen Welt zu ermöglichen. Es war ihr daher auch ein persönliches Anliegen dabei zu sein. Das Co:Lab sei eine wertvolle Plattform und Raum für den Austausch und die Diskussion zu Themen rund um Digitalisierung und Gesellschaft:
“Durch die Einbeziehung unterschiedlicher Perspektiven, die den gesellschaftlichen Pluralismus abbilden und als Ort, zu dem jedermann und jedefrau freien Zugang hat – einen Zugang, der nicht durch politische Macht und auch nicht durch wirtschaftliche Macht begrenzt oder bestimmt wird. Es ist die Kollaboration von Fachexpert*innen und Expert*innen der Praxis, die als Arbeitsmodus für die Gestaltung des digitalen Wandels von unschätzbarem Wert ist, aber auch Vorbild sein kann – nein, sein muss, für andere Beteiligungs- und Planungsprozesse in Bund, Ländern und Kommunen.” (Saskia Esken)

Als Basis für die politische Diskussion stellte Timo Graf von Königsmarck, Capgemini Invent, die ersten Ergebnisse der Co:Lab-Studie “Zukunftsfähige Kommunen” vor, die insbesondere die integrierte Betrachtung von Digitalisierung und Nachhaltigkeit auf kommunaler Ebene untersucht. Sie wurde von Capgemini und der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) begleitet.

 

Im Anschluss folgte eine politische Podiumsdiskussion moderiert von Henrike Etzelmüller, Microsoft Deutschland, und Anika Krellmann, Geschäftsführerin Co:Lab. Während die Diskussion – kurz nach der Veröffentlichung der neuen Digitalstrategie der Bundesregierung – zunächst den Stand der Digitalisierung in Deutschland in den Blick nahm und dabei ebenfalls immer wieder einen Blick auf die kommunale Ebene warf, widmete sie sich in einem zweiten Teil der Verknüpfung von Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Initiative aus der Mitte der Gesellschaft, wie die Initiative Nachhaltig Digital | Digital Nachhaltig des Co:Lab spielen gerade dafür eine immens wichtige Rolle.
Trotz der ersten Sitzungswoche (Haushaltswoche) nach der Sommerpause haben sich alle eingeladenen Bundestagsabgeordneten die Zeit für diese Diskussion genommen.
Vielen Dank an:
Nicolas Zippelius (CDU/CSU), Maximilian Funke-Kaiser (FDP), Anke Domscheit-Berg (Die Linke), Dr. Carolin Wagner (SPD), sowie Sabine Griebsch, Landkreis Anhalt-Bitterfeld sowie Timo Graf von Königsmarck, Capgemini.
Maximilian Funke-Kaiser machte deutlich, dass die Themen der Digitalisierung und der Nachhaltigkeit, trotz der drängenden tagespolitischen Krisen, wieder stärker in den Fokus der allgemeinen politischen Debatte gerückt werden müssen. Nicolas Zippelius von der CDU gab zu bedenken, dass es nicht reiche lediglich mit “Buzzwods” auf Partner zuzugehen, wenn Ideen und Ansätze erfolgreich umgesetzt werden sollen. Es müssen nachhaltige Antworten auf drängende Problemstellungen gegeben werden. Dr. Carolin Wagner mahnte, dass Bundesmittel Projekten zwar helfen können, aber es zentral sei, Projekte übertragbar zu machen und somit die Nachhaltigkeit der erarbeiteten Lösungen zu gewährleisten

Sabine Griebsch berichtete aus der Praxis des Landkreises Anhalt-Bitterfeld und beschrieb, dass viele Kommunen aktuell noch nicht auf die neuen Technologien vorbereitet seien.

Hier fehlt vielfach noch internes Know-How, um die Chancen der Digitalisierung nachhaltig und für Nachhaltigkeit zu nutzen.

 

 

Das unterstrich auch Saskia Esken in ihrem Grußwort, denn ohne die die konkrete Anwendung von Technologien in den Kommunen, gelingt der digitale Wandel nicht:

Saskia Esken auf dem Sommerfest

“Vor Ort, mitten im Leben – oder anders gesagt in der Kommune müssen Innovationen entwickelt werden und kommt Politik zur Umsetzung und muss sich als tauglich

erweisen (….) Dazu brauchen wir kollaborative Räume, die eine Brücke zwischen allen Beteiligten schlagen und Möglichkeiten des Experimentierens schaffen.”

Saskia Esken

 

 

Anke Domscheit-Berg brachte schlussendlich auf den Punkt- sie wolle die f***king Digitalisierung in Deutschland endlich haben

 


Beim gemeinsamen Grillen konnten sich die Teilnehmer:innen über die Ergebnisse der Initiative Nachhaltig Digital | Digital Nachhaltig informieren[SG5] . Dr. Anja C. Wagner stellte den Beitrag ihrer Gruppe zur Fragestellung „Mit Bildung die Welt nachhaltig transformieren“ vor. Spannende Einblick in die Ergebnisse dieser Überlegung finden sich in folgenden Publikation https://colab-digital.de/wp-content/uploads/2022/09/Bildung_nach_030622-002.pdf

 

Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe Doppelte Transformation zur Nachhaltigkeit. Eine Annäherung an Zukunftsperspektiven wurde von  _______ Interessierten präsentiert. Infos zu den Ergebnissen dieser Arbeitsgruppe finden sich auch in  folgendem der gleichnamigen Publikation unter https://colab-digital.de/wp-content/uploads/2022/09/Doppelte_Transformation_zur_Nachhaltigkeit.pdf

Weitere Veröffentlichungen werden in den nächsten Wochen folgen. Beispielsweise zum Thema Sharing Economy, zum CO²-Dashboard, zum Thema Digitale Souveränität und zu den Ergebnissen unserer Umfrage. Vielen Dank an alle, die aktiv dazu beigetragen haben und sich im Co:Lab engagieren.

Politischer Sommerempfang am 06.09.

Politischer Sommerempfang am 06.09.

Nach mehr als zwei Jahren Corona-Pandemie möchten wir uns gerne wieder in Präsenz mit Euch treffen. Die letzten Jahre haben uns die Chancen der virtuellen Zusammenarbeit verdeutlicht und gezeigt, dass wir selbst Publikationen gemeinsam virtuell verfassen können. Aber die Pandemie hat auch demonstriert, dass gemeinsame Treffen vor Ort einen ganz besonderen Stellenwert haben und gerade der persönliche Austausch unerlässlich ist.

Aus diesem Grund freuen wir uns sehr, Euch wieder zu einer Präsenzveranstaltung einladen zu können.

Am 6. September findet unser politische Sommerempfang statt!

Hierzu laden wir Euch herzlich nach Berlin in die atene KOM Akademie – Stellwerk Nordbahnhof ein. Wir starten um 17:30 Uhr. Für ein Grußwort konnten wir bereits Saskia Esken gewinnen. Wir freuen uns auf eine lebendige Diskussion mit weiteren Panelist:innen und darauf, erste Ergebnisse unserer aktuellen Initiative Nachhaltig Digital | Digital Nachhaltig vorzustellen.

Die Veranstaltung ist öffentlich und die Teilnahme kostenlos. Wir bitten um verbindliche Anmeldung unter https://colab-digital.de/anmeldung-sommerfest/
Die Anzahl der Plätze ist begrenzt.

Wir freuen uns auf das persönliche Kennenlernen, Wiedersehen und den Austausch mit Euch.

Hier findet ihr die Agenda für den Sommerempfang 2022.